Vom Spotmarkt bis zur Regelenergie

BWE Fachtagung Windenergie Direktvermarktung

Die Windenergie Direktvermarktung wird von der Branche großflächig angenommen: 75 Prozent aller installierten Leistung geht den Weg der Direktvermarktung. Vor diesem Hintergrund sind die verschiedenen Direktvermarktungsoptionen das aktuell prägende Thema der Windbranche. In der Praxis ist die Marktprämie erste Wahl – dieses Modell wird von den Betreibern am Stärksten umgesetzt. Das Grünstromprivileg ist hingegen massiv zurückgegangen. Nichtsdestotrotz wird in verschiedenen Studien untersucht, ob nicht eine Verbindung von Marktprämie und Grünstromprivileg eine sinnvolle Weiterentwicklung der Direktvermarktung der Erneuerbaren Energien darstellen könnte.

Außerdem wird aktuell untersucht, ob die Windenergie noch dieses Jahr für die Regelenergie, also zum Beispiel für die Sekundärreserve, präqualifiziert wird. Für die Windenergie wäre der Einstieg in die Regelenergie ein wichtiger Schritt zur Übernahme von Systemaufgaben im Strommarkt.

Für alle Direktvermarktungsperspektiven ist die Fernsteuerbarkeit von Windenergieanlagen von zentraler Bedeutung. So werden in diesem Jahr fieberhaft technische Lösungen und Verfahrensabläufe zwischen Betreibern, Direktvermarktern und Netzbetreibern ausprobiert und eingeübt. Neben der finanziellen Entlohnung, die der Fernsteuerbarkeitsbonus mit sich bringt, wird diskutiert, ob die Fernsteuerbarkeit ein günstiges Instrument zur Vermeidung negativer Strompreise sein kann. Dies hätte einen positiven gesamtwirtschaftlichen Effekt. Das Phänomen der negativen Preise an der Strombörse trat an den Weihnachtsfeiertagen wie auch zum Beispiel am 30. Januar 2013 auf. Die Ursache lag darin, dass die in den Nachtstunden eingespeiste Strommenge an Windenergie die Prognosen spürbar überschritten hat. Nicht zuletzt ist dies ein Treiber, mit verbesserten Prognosen Windenergie Direktvermarktung am Spotmarkt zu optimieren.

Während die Branche sich mit der Windenergie Direktvermarktung auseinandersetzt und Lösungen für die Bereiche der technischen Umrüstung, der Prognosequalität und der Betriebsführung entwickelt, sorgt eine neue Gesetzesdebatte für Unsicherheit. Der von Umweltbundesminister Peter Altmaier und Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler initiierte Diskurs um die künftige Steuerung der EEG-Umlage verlangt der Windenergie ab, sich möglicherweise diesen Sommer auf veränderte Rahmenbedingungen einstellen zu müssen.

Vor diesem unbeständigen, dynamischen Hintergrund veranstaltet der Bundesverband WindEnergie die Fachtagung „Windenergie Direktvermarktung“ vom 23.-24. April 2013 in Hamburg. Ziel ist es, gemeinsam mit Windenergiebetreibern, Stromhändlern, Projektierern und Netzbetreibern die Themen Fernsteuerbarkeit, Energieprognosen, Regelenergie und Optionen für ein künftiges Strommarktdesign zu diskutieren.

 

Fachtagung Windenergie Direktvermarktung
Datum:
23. – 24. April 2013

Ort: Hamburg

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