BWE Fachtagung Windenergie Direktvermarktung 2013
Gespanntes Warten auf die Weiterentwicklung der Direktvermarktung
Wie wird die neue Regierungskoalition die Energiewende gestalten? Dies beschäftigte als Hauptfrage über 130 Teilnehmer auf der letztjährigen BWE Fachtagung Windenergie Direktvermarktung. Insgesamt 14 politische, branchenfachliche wie auch wissenschaftliche Positionen wurden auf der Veranstaltung präsentiert, die vom 23. – 24. Oktober 2013 in Berlin stattgefunden hat.
Geht der richtige Weg in Zukunft über die verpflichtende Direktvermarktung? Ein klares Nein gab es dazu von Sylvia Pilarsky-Grosch, der Präsidentin des Bundesverbands WindEnergie sowie von Carsten Pfeifer, Leiter Strategie und Politik im Bundesverband Erneuerbare Energie. Vielmehr wird ein optionales Direktvermarktungsmodell, bei dem die Rückkehr zum Mindestpreisvergütungssystem möglich ist, bevorzugt. Darüber hinaus gilt es bessere Rahmenbedingungen für die regionale Vermarktung der Grünstromeigenschaft zu schaffen. Auch das BMU hat an dieser Debatte teilgenommen: Dania Röpke, Referentin im Bundesumweltministerium, hob vor allem die Erfolge der bisherigen Direktvermarktung hervor. In den konzeptionellen Überlegungen des Ministeriums zu künftigen Konzepten spielt die gleitende Marktprämie eine wesentliche Rolle.
Branchenpolitisch von großer Bedeutung war ebenso das Positionspapier zur Bilanzkreisbewirtschaftung, das von Dr. Kathrin Thomaschki, Bundesnetzagentur, vorgestellt wurde. Schnell stellte sich im Austausch mit den Teilnehmern heraus, dass die Forderung nach der kurzfristigen Aktualisierung der Erzeugungsprognosen – mit Organisationsstrukturen, die jederzeit angemessene Reaktion auf Prognoseänderungen ermöglichen – für viele kleinere Stromhändler erhebliche Veränderungen mit sich bringen würde.
Ebenso möchte die Bundesnetzagentur das Festlegungsverfahren zur energetischen und bilanziellen Behandlung von Einspeisemanagementmaßnahmen vorantreiben: Hier wird es am 5. Dezember 2013 einen Workshop zur Diskussion der eingegangenen Stellungnahmen geben.
Auch die Direktvermarkter kamen auf der Tagung zu Wort und betonten einen Punkt ganz besonders: Die Bedeutung der Fernsteuerbarkeit von Windenergieanlagen für einen möglichen Einstieg in den Regelenergiemarkt. Alexander Küppers von Statkraft und Burkhard Steinhausen von Trianel sehen in diesem Geschäftsfeld eine spannende Perspektive. Wie man in der Praxis die Erbringung von Regelenergie durch Windenergieanlagen nachweisen und wie zuvor noch die Angebotserstellung funktionieren kann, zeigte Markus Speckmann vom Fraunhofer IWES.
Neben dem fachlichen Austausch wurde die BWE Fachtagung ebenso ausgiebig zum Netzwerken genutzt. So stieß die gemeinsame abendliche Schifffahrt auf der Spree auf große Resonanz. Der informelle Austausch in entspannter Atmosphäre wurde vielfach von den Teilnehmern gelobt.
„Tolle Referenten, erstklassige Informationen; glänzende Möglichkeit zum Networking“, fasst Frank Köster von den Stadtwerken Düsseldorf die Veranstaltung zusammen.
Sascha Bross, Energya VM GmbH, ergänzt stichpunktartig: "Planung, Fachwissen, Referenten, Networking und Organisation TOP!"
Die nächsten Veranstaltungen zum Thema Windenergie Strommarkt und Direktvermarktung:
BWE Seminar Strommarkt
Datum: 04.12.2013 - 05.12.2013
Ort: Frankfurt am Main
BWE Fachtagung Windenergie Direktvermarktung
Datum: 20.03.2014 - 21.03.2014
Ort: Hamburg
Der Bundesverband WindEnergie führt regelmäßig Netzwerk- und Weiterbildungsforen zu aktuellen Themen der Windenergie durch. Informationen zur Anmeldung und das vollständige Veranstaltungsprogramm des BWE finden Sie unter http://www.bwe-seminare.de/veranstaltungen
Kontakt:
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